Eine Hydroponik Nährlösung ist ein grundlegender Baustein der Hydroponik – der effizienten Nutzung von Wasser und Dünger. Hydroponik erhöht die Produktivität und Qualität einer Pflanze. Den Ertrag und den Geschmack beeinflusst die hydroponische Nährlösung dabei maßgeblich.
In diesem Beitrag erfährst Du:
- Was eine hydroponische Nährlösung ist.
- Woraus eine Nährstofflösung besteht.
- Welche und wie viele Nährstoffe in einer Nährlösung sind.
- Warum der pH- und EC-Wert wichtig sind.
- Wie wichtig Temperatur und Sauerstoffgehalt einer Nährlösung sind.
Viel Spaß beim Lesen!
Was ist eine Hydroponik Nährlösung?
Eine Hydroponik Nährlösung ist eine Lösung aus Wasser und wasserlöslichen Salzen – also ein Gemisch aus Wasser und Hydroponik Dünger. Die Salze sind essenzielle Pflanzennährstoffe und liegen in anorganischen Ionen vor.
Derzeit gibt es 14 essenzielle Pflanzennährstoffe. Diese sind in einem guten Dünger für Hydroponik vorhanden. Dazu gehören: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel, Kalzium, Bor, Chlor, Mangan, Eisen, Nickel, Kupfer, Zink und Molybdän.
Hydroponik Nährlösung selbst kreieren oder kaufen?
Wenn Du auf der Suche nach einer Nährlösung für die Hydroponik bist, dann benötigst Du Nährstoffe – also einen Dünger. Du kannst entweder die Nährstoffe separat kaufen und selbst mischen oder fertige hydroponische Nährstoffmixturen kaufen.
Als Anfänger und auch Fortgeschrittener ist es ratsam, fertige Dünger für Hydroponik zu nutzen. Eine sehr hochwertige Düngemixtur ist beispielsweise die Flora Series von General Hydroponics. Wenn Du jedoch Deine Nährstofflösung selbst kreieren möchtest, dann ist folgendes Kapitel bestimmt für Dich interessant.
Zusammensetzung einer hydroponischen Nährlösung (Standard-Nährlösung)
In der hydroponischen Wissenschaft wurde und wird ausgiebig nach der besten Nährstofflösung geforscht. Besonders bekannt sind 4 Standard-Nährstoffformeln von Hoagland & Arnon (1938), Hewitt (1966), Cooper (1979) und Steiner (1984). Dabei handelt es sich um allgemeine Standard-Nährlösungen.1Trejo-Téllez, L. I., & Gómez-Meriño, F. C. (2012). Nutrient solutions for hydroponic systems. In InTech eBooks.
Folgende gerundete Minima und Maxima aus den 4 Nährstoffformeln sind gute Richtwerte für Deine eigene Hydroponic-Nährlösung:2Cooper, A. J. (1979). The ABC of NFT: Nutrient Film Technique : the World’s First Method of Crop Production Without a Solid Rooting Medium. Nicholson.3Proceedings of the . . . International Congress on Soilless Culture . . . (1984).4Nations, F. a. a. O. O. T. U. (1990). Soilless Culture for Horticultural crop production.
Element | mg/l = ppm |
Stickstoff (N) | 170 – 235 |
Phosphor (P) | 30 – 60 |
Kalium (K) | 150 – 300 |
Calcium (Ca) | 160 – 185 |
Magnesium (Mg) | 35 – 50 |
Schwefel (S) | 50 – 335 |
Eisen (Fe) | 2.5 – 12 |
Mangan (Mn) | 0.5 – 2.0 |
Kupfer (Cu) | 0.02 – 0.1 |
Zink (Zn) | 0.05 – 0.1 |
Molybdän (Mo) | 0.01 – 0.2 |
Bor (B) | 0.3 – 0.5 |
pH-Wert der Nährlösung und Nährstoffverfügbarkeit
Damit Deine Pflanze in der Hydroponik wächst und gedeiht, muss Deine Nährlösung einen bestimmten pH-Wert haben. Ist der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig, sind wichtige Nährstoffe nicht für die Pflanze verfügbar.
In den meisten Fällen liegt der ideale pH-Wert der Nährlösung zwischen 5.5 – 6.5. In diesem Bereich sind die meisten Nährstoffe verfügbar. Wenn Du den Ertrag und das Wachstum perfektionieren möchtest, solltest Du Dich über spezifische pH-Werte für Pflanzen in der Hydroponik informieren. Hier Diagramm über den pH-Wert und die Verfügbarkeit der Nährstoffe:
EC-Wert einer Hydroponik-Nährlösung
Ein fast ebenso wichtiger Messwert ist der EC-Wert – die Electronic Conductivity. Die elektronische Leitfähigkeit des Wassers gibt Aufschluss über die Menge gelöster Salze in der Nährlösung. Der EC-Wert beschreibt also die Nährstoffkonzentration. Der EC-Wert zeigt jedoch nicht den Mineralgehalt eines jeden Nährstoffes an.
Zu viele Nährstoffe wirken toxisch und schaden der Pflanze. Eine zu geringe Nährstoffkonzentration in der Nährlösung führt zu Mangelerscheinungen und langfristig zum Tod der Pflanze.
Damit sich nicht zu viele Salze in Deinem Hydroponik-System ablagern und sich toxisch auf die Pflanze auswirken, sollte die Nährlösung in Abständen ausgetauscht oder verdünnt werden. Das betrifft jedoch nur geschlossene hydroponische Systeme.
Temperatur und Sauerstoffgehalt einer Hydroponik-Nährlösung
Um Deine Nährlösung zu perfektionieren, solltest Du die Temperatur Deiner Nährlösung im Auge behalten. Diese beeinflusst den Sauerstoffgehalt maßgeblich.
Die ideale Temperatur einer hydroponischen Nährstofflösung beträgt ca. 20 – 24 Grad. In diesem Bereich kann sich ausreichend Sauerstoff im Wasser lösen. Niedrigere Werte bis 15 Grad sind ebenfalls akzeptabel. Höhere Werte sollten vermieden werden.
Umso höher die Temperatur, desto geringer ist der Sauerstoffgehalt in der Nährlösung:1Trejo-Téllez, L. I., & Gómez-Meriño, F. C. (2012). Nutrient solutions for hydroponic systems. In InTech eBooks.
Temperatur (°C) | Gelöster Sauerstoff in Wasser (mg/l) |
10 | 11.30 |
15 | 10.00 |
20 | 9.00 |
25 | 8.30 |
30 | 7.60 |
35 | 7.00 |
40 | 6.40 |
45 | 6.00 |
Beachte, dass Pflanzen den Sauerstoff in der Nährlösung verbrauchen. Daher sollte in regelmäßigen Abständen die Nährlösung ausgetauscht, aufgefüllt oder mit einem Luftstein mit Sauerstoff angereichert werden.
Ein gesundes Wurzelwerk braucht viel Sauerstoff. Ist der Sauerstoffgehalt zu gering, ersticken die Wurzeln und sterben ab. In der Folge stirbt auch die Pflanze mitsamt der Ernte.
Bonus: Nährstofflösung mischen
Du weißt nun, was eine gute Nährlösung ausmacht und worauf man achten muss. Daher erfährst Du jetzt kurz und knapp, wie man praktisch eine Nährlösung für die Hydroponik mischt.
- Fülle 20 °C warmes Wasser in das Wasserreservoir.
- Geben den Dünger bzw. die Nährstoffmixtur in das Wasser und verrühre beides ordentlich.
- Miss den EC-Wert und passe diesen ggf. an.
- Lasse die Nährstofflösung 10 min ruhen.
- Miss den pH-Wert und passe diesen ggf. an. Fertig ist Deine Hydroponik-Nährlösung.
Literaturverzeichnis
- 1
- 2
- 3
- 4Nations, F. a. a. O. O. T. U. (1990). Soilless Culture for Horticultural crop production.
Hallo Lasse,
gibt es irgendwo Infos, wie der Geschmack der Ernte durch die Zusammensetzung der Nährlösung (NL) beeinflusst wird? Ich verwende momentan den Tripart Dünger von T.A. – jedoch finde ich, dass die Tomaten nicht gut schmecken, irgendwie künstlich.
EC und pH stelle ich nur beim Mischen der NL ein. Ich kultiviere meine Tomaten in einem Kratky-System. Am Anfang habe ich mit NL auf 75% des Reservoirs aufgefüllt, mit zunehmendem Pflanzenwachstum habe ich den Pegel absinken lassen auf 50%, später sogar auf 30%, damit die Luftwurzeln atmen können. Normalerweise halte ich den Pegel mit gefiltertem Wasser (Brita-Filter), NL fülle ich nur nach, wenn sich Defizite an den Blättern zeigen. In den 3 Monaten Kulturdauer von Mai bis August habe ich im Juli 1x die NL komplett ersetzt (zum Zeitpunkt als sich viele Tomaten bildeten). Da ich nur sporadisch neue Nährstoffe zugebe, dürfte die Konzentration eher zu niedrig als zu hoch sein. Müssten dann die Tomaten nicht einfach nur wässrig oder geschmacklos sein? Ich wundere mich über diesen chemischen Geschmack, obwohl die Nährstoff-Konzentration ja eher zu niedrig als zu hoch ist.
Hallo Birgit,
im Internet gibt es viele Studien zu dieser komplexen Thematik. Der Geschmack ist ebenfalls stark abhängig von der Sorte und dem Nährstoffangebot sowie der Nährstoffzusammensetzung. Tomaten haben einen vergleichsweisen hohen Nährstoffbedarf. Mangelsymptome sollten vermieden werden. Nährstoffmangel wirkt als Stressor und beeinflusst den Geschmack sowie die Qualität der Frucht negativ. Hohe Düngegaben sind bei Tomaten nicht ungewöhnlich. Die Sorge vor zu hohe „Nitrat-Einlagerungen“ sind hinfällig, weil das Nitrat nicht in der Frucht akkumuliert wird, sondern in den Blättern. Die Ausbildung von vielen Blüten und vielen Früchten kann ebenfalls eine Reaktion auf den Nährstoffmangel sein. Das Absenken des Nährlösungspegels ist durchaus sinnvoll.
Informationen zum pH-Wert, EC-Wert und der Beleuchtung sowie zum Düngeschemata wären hilfreich, um die Frage besser beantworten zu können.
Viele Grüße
Lasse
Hallo Lasse,
vielen Dank für dein geteiltes Wissen! Ich baue seit knapp einem Jahr CBD Cannabis in einer Hydroponik Kultur an und hatte bei meinem ersten Versuch erstaunliche Erträge, trotz dessen, dass meine Wasserpumpe kurzzeitig durch hereinragende Wurzeln blockiert war und das Wasser sich vermutlich mit bakteriellem Schleim angesammelt hatte. Die Pflanze hat es mir jedoch verziehen und hat wunderbar geblüht. Mein zweiter Versuch befindet sich nun seit 6 Wochen in der Blüte. Ich verwende ebenfalls die Tripart Flora Series von Terra Aquatica. Der Nährstoffplan von Terra Auqatica sieht für die Vorblüte einen EC-Wert von 1,8-2,0 vor. Dies habe ich auch so gehandhabt und mindestens einmal die Woche die Nährstofflösung ausgewechselt. Nachdem die Wachstumsphase (Topping und Anwenden der Scrog-Methode) wunderbar abgelaufen ist (EC- und PH-Wert stimmten täglich), sinkt der PH-Wert seit einleiten der Blüte und Anwendung des Nährstoffplans der Vorblüte unermüdlich und stagniert schließlich bei einem PH-Wert von 4,6-4,7. Dies geschieht bereits über Nacht, sodass ich täglich 2-3 Pipetten PH-Up von TA hinzugeben muss, um die Nährstofflösung in dem Bereich von 5,5-6,5 zu halten. Zu Beginn der Blüte ist mir aufgefallen, dass eine der beiden Pflanzen auf ihren Blättern Flecken bildete, die mMn. auf einen Calcium-Mangel zu schließen waren. Bevor ich jedoch die Cal-Mag Lösung von TA erwerben wollte, ist mir aufgefallen, dass dieser Mangel vermutlich auf die PH-Fluktuation zu schließen sei, da die Calcium Aufnahme ab einem PH-Wert von 4,5 fast gänzlich verhindert wird. Nun ist die 6. Blütewoche bereits vorbei, die 2. Pflanze weist nun auch Flecken auf den Blättern auf und der PH-Wert sinkt immer noch täglich stark ab. Die beiden Pflanzen trinken viel Wasser und der EC-Wert steigt nur minimal im Laufe der Woche an, der PH-Wert bereitet mir allerdings die Sorgen. Es gibt da so eine Tabelle, die verschiedene Fälle unterscheidet (Wasserstand statisch oder sinkt, EC-Wert steigt, statisch oder sinkt, PH-Wert steigt, statisch oder sinkt) und dementsprechend Problemursachen und -behandlungen vorschlägt. Daraus hatte ich durch meinen leicht steigenden EC-Wert, stark sinkendem PH-Wert und sinkendem Wasserstand darauf geschlossen, dass meine Nährstofflösung in voller Blüte (EC-Wert liegt bei 1,8) eventuell zu stark sei und habe die Nährstoffe mal bis 1,4 heruntergefahren… Doch auch dies hat nichts gebracht. Den “Acid-Rain” Effekt kann ich auch ausschließen, da ich auf ländlichem Gebiet wohne, hier wenig Kohlenstoffverschmutzung in der Luft herrscht und dieses Problem sonst auch bei meinem ersten Versuch damals aufgetaucht wäre. Das Wurzelwerk beider Pflanzen ist ebenfalls intakt und strahlt in kräftigem Weiß, somit wäre eine Rückführung des fallenden PH-Wertes auf Wurzelfäulnis auch auszuschließen. Mir ist allerdings aufgefallen, wenn der Wasserspiegel ziemlich niedrig ist (10-15 Liter meines 35 Liter Hydroponic-Systems) und ich eine frische Nährstofflösung zubereiten möchte, der PH-Wert plötzlich ohne PH-Korrekter im optimalen Bereich liegt. Die Nährstofflösung habe ich ebenfalls einmal nur mit dem FlashClean von Terra Aquatica zubereitet und die beiden Pflanzen 24 Stunden “geflusht”. Hierbei ist der PH-Wert der FlashClean Nährstofflösung nicht gesunken und blieb innerhalb der 24 Stunden konstant. Nachdem ich nun alles mögliche versucht habe, unzählige Internetforen durchforscht habe, ebenfalls auf Personen mit demselben Problem ohne Lösung gestoßen bin, bin ich nun allmählich mit meinem Latein am Ende. Leider stelle ich fest, dass durch dieses PH-Wert Problem meine Ernte darunter leidet und die Blüten deutlich weniger kompakt ausschauen als bei meinem ersten Versuch. Ich hoffe, dass du mir eventuell bei diesem Problem weiterhelfen kannst.
Viele Grüße,
Mig
Hallo Mig,
danke für Deine spannende Fragestellung!
Für jedes aufgenommene Kation ein Proton freigegeben (pH geht nach unten) wird und für jedes Anion ein Hydroxidion (pH geht nach oben). Während der Wachstumsphase benötigen Pflanzen überdurchschnittlich viel Nitrat, somit steigt der pH-Wert in dieser Phase meist verstärkt. Während der Blüte verschiebt sich der Nährstoffbedarf. Weniger Nitrat wird benötigt und deutlich mehr Kalium wird aufgenommen (pH-Wert sinkt). Dies ist meist jedoch nicht in dem Umfang der Fall, den Du schilderst. Ich könnte mir 2 mögliche Ursachen vorstellen.
1. Möglichkeit:
Verwendest du Leitungswasser oder bereitest Du dieses durch Umkehrosmose/Ionentauscher auf?
Meiner Einschätzung nach besitzt dein Wasser keine ausreichende Pufferkapazität. Dies wäre zu erklären wenn du eine Umkehrosmose- oder Ionentauscher-Anlage verwendest. Von Ionentauscheranlagen zur Trinkwasseraufbereitung ist in der Hydroponik tendenziell abzuraten. Dies würde auch die mangelnde Calciumversorgung erklären. Falls du also eine Leitungswasseraufbereitung verwendest würde ich dir vom Gebrauch abraten.
Gleiches gilt für Regenwasser. Falls du Regenwasser verwendest hat dein Wasser ebenfalls keine Pufferkapazität. Verschneide es mit Leitungswasser im Verhältnis 1:1. Falls der pH-Wert immer noch sinkt, erhöhe den Leitungswasseranteil.
2. Möglichkeit:
Verwendest du Pflanzenstärkungsmittel oder andere Aminosäure-haltige Mittel um das Pflanzenwachstum zu verbessern?
Durch hohe Aminosäuregehalte in den Wurzeln wird der Pflanze signalisiert, dass sie ausreichend Stickstoff aufgenommen hat und nicht mehr benötigt. Somit wird weniger Nitrat aufgenommen und es kommt zur Verschiebung im Verhältnis der Kationen/Anionen-Aufnahme. Daraus würde ebenfalls ein sinkender pH-Wert resultieren. Falls du solche Mittel verwendest rate ich vom weiteren Gebrauch ab.
Falls beide Annahmen nicht zutreffen hätte ich gerne die Wasseranalyse deines Wasserversorgers um das Problem besser einschätzen zu können. Des Weiteren benötige ich dann ebenfalls Informationen über das verwendete Substrat und Systemkomponenten.
Falls du eine schnelle Lösung benötigst kannst du dir überlegen mit einem Puffer zu arbeiten. Dieser stabilisiert dein pH-Wert, wenn auch nicht über lange Zeit. Für die Blüte würde ich dir einen Kaliummonohydrogenphosphat/Kaliumdihydrogenphosphat-Puffer empfehlen.
Vielleicht hilft Dir zusätzlich noch mein Beitrag über den pH-Wert in Hydroponik weiter.
Ich hoffe, die Antwort trägt zur Problemlösung bei.
Viele Grüße,
Lasse
Hallo Lasse,
ersteinmal klasse Seite mit sehr vielen gut verständlichen Infos die du hier zusammengestellt hast.
Nun zu meiner eigentlichen Frage. Ich nutze für meine Hydroponic-Versuche den mineralischen Dünger von T.A. FloraMato FloraMicro. Mit dem Wachstum meiner Pflanzen bin ich soweit zufrieden. Was mir nur auffällt, ist, dass sich in der Nährstofflösung nach einiger Zeit winzige aber zahlreiche Partikel bilden. Diese beobachte ich vor allem in angemischter NL, die einige Zeit ungenutzt herumsteht und vielleicht einmal am Tag umgerührt wird.
Ist die Nährstofflösung in Verwendung und damit eigentlich gar nicht mehr in Bewegung (keine Pumpen oder Sprudler) bilden sich am Boden auch Partikel aber wesentlich größer. Erinnert irgendwie an feiner Sand/Rost. Langes Umrühren führt nicht dazu, dass sich dieses wieder auflöst.
Was kann das sein? Ist das schädlich? Brauche ich Pumpen, die die NL dauerhaft in Bewegung hält?
Viele Grüße
Marcus
Hi Marcus,
Informationen über den pH-Wert und über den Carbonatgehalt Deines Leitugswasser wären hier sinnvoll. Ich vermute Ausfällung von Calciumcarbonat bzw. Calciumphosphat. Die Nährstoffe sind nicht mehr pflanzenverfügbar, aber auch nicht schädlich für das Pflanzenwachstum.
Viele Grüße und viel Erfolg!
Lasse
Hi Lasse,
toller Bericht – mir fehlt eine Kleinigkeit: Wie „warte“ ich die Nährlösung? Derzeit kontrolliere ich den Wasserstand, und kippe gemischte Nährlösung mit dem entsprechenden EC Wert nach. Wie lange „hält“ der Dünger in der Lösung vor? Oder wie lange brauchen die Pflanzen, bis der verbraucht ist? Klar, es kommt bestimmt auf den Nährstoffhunger der Pflanze an.
Es wäre toll, wenn du den Bericht oben um das Thema Wartung ergänzen würdest 🙂
Vielen Dank,
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Rückmeldung. Wenn ich wieder Zeit habe, werde ich den Beitrag entsprechend erweitern. Wenn Du den pH-Wert ebenfalls anpasst, machst Du grundsätzlich alles richtig. Die Nährstoffaufnahme ist pflanzenspezifisch. Daher werden manche Nährstoffe weniger/mehr aufgenommen als andere Nährstoffe. Nur eine Laboranalyse der Nährlösung bzw. eine Pflanzenanalyse geben Aufschluss über den genauen Nährstoffverbrauch und ob die Nährlösung optimal ist. Für eine Privatperson ist das selbstredend nicht praktikabel (Kosten). Du kannst jedoch schauen, ob Dein EC-Wert auf das Entwicklungsstadium Deiner Pflanze angepasst ist. Wenn beispielsweise der EC-Wert über die Zeit sinkt, dann ist dieser i. d. R. zu niedrig eingestellt. Wenn der EC-Wert während der Kultivierung ansteigt, ist der EC-Wert i. d. R. zu hoch eingestellt. Das sind grobe „Leitplanken“, an die man sich halten kann. Natürlich ist der Sachverhalt deutlich komplexer, würde jetzt aber den Umfang übersteigen.
Viele Grüße
Lasse
Hallo Lasse,
Du schreibst, dass man den Dünger anhand Deiner Anleitung selbst mischen kann, verweist jedoch nur auf Industriezeug (Ja auch Du musst Geld verdienen)
Ich bin jedoch auf der Suche nach einer Eigenkreation, da ich der Industrie nicht mehr vertraue. Auch wenn BIO drauf steht, ist meist nix von BIO drin. Daher möchte ich die Zutaten selbst kennen.
Kennst Du eine gute Anleitung im netz bei der ich fündig werden könnte? Mein System ist in Planung, ich werde ein NFT-System bauen, wegen dem Platzbedarf.
Gruß
Hallo Sebastian,
zu aller erst solltest Du Dich für einen organischen oder mineralischen Dünger entscheiden.
Da Du von „BIO“ sprichst, nehme ich an, dass Du eine organische Nährlösung herstellen möchtest, weil eine mineralische Nährlösung – nach Definition – nicht Bio sein kann.
Eine organische Nährlösung kannst Du mit einem Bokashi-Eimer selbst herstellen. Durch Fermentationsprozesse werden Deine (organischen) Küchenabfälle von Mikroorganismen verarbeitet. Dabei entsteht ein Düngekonzentrat, welches
Stickstoff enthält, der ausschließlich als Ammonium vorliegt. Nitrosomonas und Nitrobakter müssen anschließend Ammonium in Nitrat umwandeln, damit der Stickstoff pflanzenverfügbar wird. Ein Biofilter ist also unabdingbar.
Jedoch solltest Du auch die Nachteile einer organischen Nährlösung beachten:
Der gemessene EC-Wert sagt nur bedingt etwas über die Nährstoffkonzentration Deiner Nährlösung aus, da immer nur Teile mineralisiert vorliegen. Außerdem hast Du kaum Anhaltspunkte über die Konzentration einzelner Nährstoffe.
Mineralisierungsprozesse beeinflussen den pH-Wert. Dieser unterliegt Schwankungen.
Falls Du eine mineralische Nährlösung herstellen möchtest (nicht bio) musst Du die Nährstoffe aus obiger Tabelle in die „Düngeform“ (z. B. P in KH2PO4) umrechnen und dann die gewünschte Konzentration einstellen. Ich rate Dir davon ab die Spurenelementlösung selbst herzustellen. Zum einen sind die benötigten Salze teuer, zum anderen können zu hohe Konzentration Deine Kultur in kürzester Zeit vernichten.
Das Misstrauen der Industrie gegenüber kann ich in irgendeiner Weise nachvollziehen (vor allem die Abbaubedingungen), jedoch unterliegen die Hersteller der Sorgfaltspflicht (Überprüfung der Reinheit ihrer Minerale usw.). Somit ist ein Industrieprodukt immer besser kontrolliert als ein selbsterstellter Dünger.
Viele Grüße
Lasse